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Linkshändigkeit – auf den Punkt gebracht

Linkshändig schreiben

Als “Händigkeit“ oder „Lateralität“ wird im allgemeinen die Dominanz einer Körperseite über die Andere bezeichnet. Dominanz bedeutet in diesem Fall, dass die dominante Hand diejenige ist, die dann benutzt wird wenn entweder besondere feinmotorische Fertigkeiten notwendig sind, oder wenn mehrere größere Muskelgruppen koordiniert werden müssen um komplexe Bewegungen ausführen zu können.

Beispiele für feinmotorische Fertigkeiten sind das Ausschneiden von feinen Motiven, oder das Umhäkeln von Taschentüchern, ein Beispiel für das komplexe Zusammenspiel ganzer Muskelgruppen ist das Werfen von Bällen.

Die Lateralität betrifft allerdings nicht nur die Hände, sondern den ganzen Körper, also Augen, Ohren und Füße.

Mit welchem Ohr hören Sie hin, wenn es gilt, feine Töne zu erfassen? Mit welchen Fuß gehen sie zuerst los?

Es ist übrigens nicht so, dass ein Linkshänder auch ein Linksfüßer ist, genauso wie er seine Priorität auf das rechte Auge oder das rechte Ohr legen kann. Auch ob jemand rechts oder links schreibt, sollte vor allem bei älteren Menschen kein Kriterium für eine Diagnose der Händigkeit sein, denn bis vor wenigen Jahren wurden die Linkshänder in der Schule kurzerhand umerzogen.

Man unterscheidet verschiedene Formen der Händigkeit:

  • Der reine Rechtshänder. In diese Gruppe rechnet man fast 90 Prozent der Bevölkerung.
    Rund 60 Prozent dieser Menschen führen fast alle Tätigkeiten mit der rechten Hand aus, die anderen verwenden für bestimmte Aufgaben, die ganz individuell verschieden sein können, auch einmal bevorzugt die linke Hand.
  • Etwa zehn Prozent aller Menschen weltweit sind überwiegende Linkshänder.  Nur runde drei Prozent sind allerdings reine Linkshänder die wirklich alles mit der linken Hand machen, so wie ich beispielsweise.

Nur drei Prozent aller Menschen sind reine Linkshänder

  • Über die große Gruppe der Menschen die keine extrem bevorzugte Seite zeigen (und das sind immerhin rund 37 Prozent!) , streiten sich die Experten.
    Die Gruppe um die deutsche Psychologin Johanna Sattler ist der Ansicht, dass es keine sogenannte „Beidhändigkeit“ gibt, sondern es sich bei denjenigen Rechtshändern, die manche Dinge intuitiv mit der linken Hand erledigen, eigentlich um umerzogene Linkshänder handelt.
    Andere Experten gehen davon aus, dass es sich bei der Lateralität und der Ausprägung von Rechts oder Linkshändigkeit um einen fließenden Übergang handelt (Quelle: Chris Mc.Manus, Left Hand Right Hand).

Es gibt natürlich auch Studien, die die Lateralität von Augen und Füßen und Ohren untersucht haben:

  • Rund, 80 Prozent aller Untersuchten bevorzugen den rechten Fuß, etwa 70 Prozent das rechte Auge und etwa 60 Prozent das rechte Ohr.

Dieses Bevorzugen eines Fußes, eines Auges oder eines Ohrs geht allerdings nicht immer mit Rechts- oder Linkshändigkeit einher, sondern es gibt Linkshänder die den rechten Fuß, das rechte Auge oder das rechte Ohr bevorzugen und umgekehrt natürlich auch Rechtshänder, die lieber das linke Auge  benutzen.

Kompliziert? Ja, das ist es.