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Ist mein Kind Linkshänder?

Ist mein Kind Linkshänder?

Manchmal ist es klar. Das sind dann die Kinder, die schon als Kleinkind den Malstift links gehalten und den Breilöffel ebenfalls mit der linken Hand gepackt haben. Und sich jahrelang jeglichen Ermahnungen doch „die schöne Hand“ zu benutzen erfolgreich widersetzen.

Oft zeigt sich eine Linkshändigkeit aber eben auch nicht so klar und deutlich, nämlich dann, wenn ein Kind von rechts nach links und wieder zurück wechselt. „Wechselseitiger“ oder „instabiler Handgebrauch“ nennen die Fachleute dieses Verhalten, das die verschiedensten Ursachen haben kann:

  • Die rechtshändigen Eltern reichen dem Kind Dinge so an, dass es sich angewöhnt mit der rechten Hand zuzugreifen.
  • Kinder ahmen nach: Wer von Rechthändern umgeben ist, der kopiert deren Verhaltensweisen – beispielsweise das Greifen mit der rechten Hand.
  • Manchmal werden Kinder auch massiv beeinflusst, beispielsweise von Großeltern oder anderen Bezugspersonen: „Linksdaatsch“
  • Auch wenn eine Hand für längere Zeit ruhiggestellt werden muss, beispielsweise wegen eines Gipsverbandes, kann eine solcher instabiler Handgebrauch entstehen.

Wenn ein Kind einen solchen instabilen Handgebrauch zeigt, werden die Eltern, sich zu Recht fragen: „Ist mein Kind Linkshänder?“. Oft muss dann aber ein Fachmann/eine Fachfrau eine genaue Analyse vornehmen.

Vor allem, Eltern sollten das Kind nicht zu früh festlegen.
Denn die Händigkeit entwickelt sich erst im Laufe der ersten zwei bis drei Lebensjahre. Mit etwa vier Monaten kann der Säugling seine Hände in der Mitte zusammenführen, mit rund sechs Monaten kann er einen Gegenstand von der rechten in die linke Hand nehmen oder umgekehrt. Meistens tut er dies aber ohne eine bestimmte Hand zu  bevorzugen, sondern wechselt spielerisch von rechts nach links.

Nicht zu früh festlegen! Die Händigkeitsentwicklung eines Kindes ist in der Regel erst mit zwei bis drei Jahren abgeschlossen

Bis zum siebten Monat etwa benutzen Säuglinge beide Hände durchweg gleich häufig. Erst danach entwickelt sich die persönliche Vorliebe für eine bestimmte Seite.

In der Regel ist die Händigkeitsentwicklung mit zwei bis drei Jahren abgeschlossen und es ist dann erst klar erkennbar, welches die Hand ist die das Kind benutzt, wenn es feinmotorisch anspruchsvolle Dinge tun möchte, viel Kraft braucht, oder besonders schnell sein will.

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Kinder die immer wieder die Hand wechseln, sind keinesfalls „Beidhänder“.Im Gegenteil. Kinder die die Händigkeit wechseln, die beispielsweise rechts malen aber andere Dinge lieber links tun, sollten auf eine Linkshändigkeit getestet werden.

Eventuell ist für diese Kinder sogar eine spezielle motorische Förderung notwendig. Diese Fürderung der Motorik sollte möglichst abgeschlossen sein, bis das Kind in die Schule kommt, damit es dort dann auch so richtig unbeschwert und schwungvoll loslegen kann.

Es gibt zwar Tests im Internet, diese können jedoch nur erste Anhaltspunkte geben. Klatschen sie beispielsweise einmal in die Hände:Bei der Mehrzahl der Linkshänder liegt die linke Hand oben. Bei der Mehrzahl der Rechtshänder die rechte. Dann gibt es Fragebogen die wissen wollen in welcher Hand sie Stifte, Suppenlöffel, Hammer oder Federballschläger halten.

Verläßliche Ergebnisse erhalten Sie jedoch nur durch einen Test eines ausgebildeten Fachmanns (Linkshänderberater). Ganz viele Ergotherapeuten und auch Heilpraktiker haben übrigens inzwischen eine Zusatzausbildung zum Linkhänderberater.

Wichtig ist: Spätestens bis zur Einschulung sollte auf jeden Fall klar sein, ob ihr Kind Linkshänder oder Rechtshänder ist. Je früher dies feststeht, desto besser, denn so haben Kinder die Chance eventuelle feinmotorische Defizite auszugleichen, die durch das ganze Hin- und Her entstanden sind.